4. „Wildunger Gespräche über Leben und Tod“

Unentdeckte Morde - wie hoch ist die Dunkelziffer?

Am Mittwoch, 26. Juni 2024 begrüßt das Deutsche Institut für Bestattungskultur den Rechtsmediziner Professor Dr. Marcel A. Verhoff als Gesprächsgast bei den 4. „Wildunger Gesprächen“ in der historischen ev. Stadtkirche. Sein Vortrag thematisiert unter dem Titel „Unentdeckte Morde - wie hoch ist die Dunkelziffer?“ Erkenntnisse aus seiner Tätigkeit als Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind die Täteridentifizierung durch forensische DNA-Analysen, die Bestimmung der Leichenliegezeit und die Begutachtung knöcherner Strukturen. Einige kennen ihn von seinen Auftritten in der Sendung Medical Detectives.

 

In seinem etwa 45-minütigen Vortag hinterfragt Verhoff unter anderem die häufig geäußerte Behauptung „auf jeden entdeckten Mord kommt ein unentdeckter“. Entspricht das wirklich der Realität? Der erfahrene Rechtsmediziner stellt vielmehr die These auf „Es gibt keinen perfekten Mord“ und berichtet über die Erfahrungen, die er und seine Kolleginnen und Kollegen in den letzten fünf Jahren sammeln konnten. Seit 2019 ist in Hessen die Zweite Leichenschau Aufgabe der Rechtsmedizin, rund zwei Drittel aller hessischen Verstorbenen werden seitdem durch die Rechtsmedizin Gießen oder Frankfurt noch einmal beschaut. 

 

Verhoff befasst sich zudem mit der Rolle der Rechtsmedizin und gibt unter anderem Antworten auf Fragen nach dem Unterschied zwischen Todesart und Todesursache oder dem Ablauf eines Todesermittlungsverfahren. Zudem erörtert er, welche Folgen es haben kann, wenn bei einer Leichenschau nicht sorgfältig vorgegangen oder sogar regelrecht „geschlampt“ wird.

 

Moderator der Veranstaltung ist Hermann Hubing, Geschäftsführer des Veranstalters, dem Deutschen Institut für Bestattungskultur. Das DIB – die Dienstleistungs- und Servicegesellschaft der Landesinnungsverbände für das hessische und rheinland-pfälzische Bestatterhandwerk – möchte mit den „Wildunger Gesprächen“ in der Öffentlichkeit mit überkommenen Vorurteilen zum Thema Tod aufräumen, Schwellenängste vor dem vermeintlichen Tabuthema abbauen und Menschen ohne persönliche Betroffenheit einen Einblick in das Bestatterhandwerk und die vielfältige Bestattungskultur in Deutschland und Europa ermöglichen.

 

Die Vorträge und Gesprächsrunden in der Stadtkirche werden, wie viele DIB-Veranstaltungen auch, live im Internet übertragen.

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