Lesung im Bestattungshaus Kümmel

Alida Leimbach liest aus ihrem Buch "Die Tote vom Maimarkt"

Im Rahmen des Krimi-Festivals, bei dem die Autoren aus ihren Werken vorlesen oder Krimis von anderen Personen vorgelesen werden, ist es nicht das erste Mal, dass eine solche Lesung in einem Bestattungsinstitut stattfindet.  Da die Autorin Alida Leimbach aus Buseck kommt und Wieseck für sie naheliegend war, „hat sie im Bestattungshaus Kümmel bereits einen Tag hospitieren dürfen, zumal die Geschichte des Buches zum Teil in einem Bestattungsinstitut spielt“,erzählte der Juniorchef Sascha Kümmel bei der Begrüßung der Gäste. „Nun tauchen einige Details unseres Bestattungshauses sogar im Roman auf und so ist die Premienlesung in unserem Haus natürlich eine große Ehre für uns“ sagte Kümmel recht begeistert.

Leimbach erzählte den Gästen, dass ihr der Besuch im Bestattungshaus ein wenig geholfen hat Ängste abzubauen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es in so einem Unternehmen zugeht. Auch die Gäste hatten keine Berührungsängste mit der Location, sondern genossen die angenehme Atmosphäre, in der es durchaus amüsant und heiter zuging, also keineswegs so still und ernst, wie man das vermuten könnte. Als Pfarrfrau sei sie ja oft mit dem Thema Tod konfrontiert worden, sagte Leimbach, so dass der Tod für sie irgendwie alltäglich und allgegenwärtig erscheint.

Die 1964 geborene Autorin Alida Leimbach ist gelernte Buchhändlerin und studierte evangelische Theologie, Germanistik und Englisch für das Lehramt. Zur Schriftstellerin wurde sie erst durch einen Schreibkurs im Jahr 2009. Seitdem hast sie allerdings schon 6 Romane und einige Kurzgeschichten veröffentlicht. „Die Tote von der Maiwoche“ ist ihr neuestes Werk, aus dem sie an diesem Abend mit klarer und deutlicher Stimme vorgelesen hat.

 

In ihrem Krimi geht es jedoch um das Maifest in Osnabrück, wodurch sich auch der Titel ergab, um die Sängerin Jessica Wagner, die bei einer der vielen Bands, die bei diesem Stadtfest auftreten, den Job der Leadsängerin Katharina übernehmen soll. Dazu kommt es jedoch nicht, weil Jessica am nächsten Morgen tot aufgefunden wird. Spannend geschrieben, wie sich auch die Sängerin Katharina danach verfolgt fühlt, verschiedene Personen als mögliche Täter in Frage kommen, sich jedoch letztendlich alles um einen Stalker dreht, der die Sängerin tatsächlich nachts durch die Rolladenschlitze beobachtet und „Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens“ ist. Dabei werden jedoch auch die Gefühle und Gedanken aller Personen dargestellt, die mit der Geschichte in irgendeiner Form zu tun haben, auch die der Ermittler und der Psychologin, bei der sich ein Patient plötzlich in einer Form öffnet, die ihn auch als Täter in Frage kommen lässt. Spannend und gut vorgetragen, bekam Alida Leimbach dann auch viel Applaus von den anwesenden Krimifans. Die Veranstaltung war übrigens ausverkauft, so dass es vielleicht nicht das letzte Mal war, dass es im Bestattungshaus Kümmel, in Wieseck, eine Lesung gibt.

Alida Leimbach : Die Tote von der Maiwoche – 14,- € - 416 Seiten
Erschienen beim Gmeiner Verlag

 

Fotos: Sascha Kümmel – Bestattungshaus Kümmel