Theorie und Praxis beim DIB-Seebestattungsseminar

Fester Bestandteil des vom Deutschen Institut für Bestattungskultur ausgerichteten Vorbereitungslehrgangs zum Bestattermeister und zum „Geprüften Bestatter“ ist das Seebestattungsseminar, das vom DIB seit einigen Jahren zusammen mit der Seebestattungsreederei Albrecht im ostfriesischen Harlesiel durchgeführt wird. Kapitän Benjamin Albrecht und DIB-Geschäftsführer Hermann Hubing vermittelten den Teilnehmern des aktuellen Lehrgangs im Rahmen einer praktischen Übungsfahrt umfassende Informationen und Eindrücke zur Vorbereitung und Ablauf einer Seebestattung.

 

Dazu gehören, neben besonderen Rahmenbedingungen auch viele maritime Traditionen und Rituale, die bei einer Seebestattung Beachtung finden. Die Reederei Albrecht stellte den Kursteilnehmern dazu die 20-Meter-Yacht „Nordwind“ zur Verfügung. Das Schiff wurde im Jahr 2018 in Dienst gestellt und ab Harlesiel eingesetzt. Sie ist für Seebestattungen im kleineren Rahmen vorgesehen und eignet sich für Trauergesellschaften von bis zu 12 Personen. 

 

Im Verlauf der Fahrt informierten DIB-Geschäftsführer Hubing und Kapitän Albrecht die Teilnehmer über besondere rechtliche Anforderungen und in diesem Zusammenhang auch über prüfungsrelevantes Fachwissen. Albrecht beschrieb die nötigen Arbeitsschritte vor der eigentlichen Bestattung, so beispielsweise das Umfüllen der Aschkapsel in eine für Seebestattungen zugelassene Urne, die sich im Wasser vollständig auflösen müsse. Solche Urnen bestünden in der Regel nur aus ungebranntem Ton, Kalk oder Zellulose.

 

Besondere Regeln gelten im Übrigen auch für den Blumenschmuck, der zusammen mit der Urne ins Wasser gegeben werde, um die Stelle anzuzeigen, an der sie versunken ist. „Somit haben die Hinterbliebenen noch einen Punkt, auf den sie blicken können, um innerlich Abschied zu nehmen“, erklärt Benjamin Albrecht. Kleine schwimmende Kränze oder Ähnliches seien jedoch nur noch in der Nordsee gestattet, in der Ostsee dürften nur noch einzelne Blumen oder Blütenblätter genutzt werden. 

 

Der nächste Vorbereitungslehrgang für die Prüfung zum Bestattermeister beginnt am 2. Januar 2024 und läuft bis zum 23. November 2024, wobei die Teile III und IV von Januar bis März in Vollzeit, der fachpraktische und fachtheoretische Teil in zwei Abschnitten von März bis Juli und von Oktober bis November in Teilzeit geschult wird. Der nächste Vorbereitungslehrgang zum „Geprüfter Bestatter“ in Teilzeit läuft vom 8. März bis 6. Juli 2024.

 

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