Mit dem Bestattungsrad den Tod sichtbar machen

Kunstprojekt in Oldenburg

Aus ausrangierten Lastenrädern der Post hat der Oldenburger Künstler Michael Olsen ein fast vier Meter langes Bestattungsfahrrad konstruiert. Beladen mit einem leeren Kiefernsarg fährt er damit durch seine Heimatstadt und erregt dabei reichlich Aufmerksamkeit. Das Ziel des Künstlers ist es, das in unserer Gesellschaft oft verdrängte Thema Tod zurück in den Alltag der Menschen zu bringen.

Regionale Bestattungsunternehmen können das Bestattungsfahrrad von Olsen nutzen.  (Foto: Michael Olsen)
Regionale Bestattungsunternehmen können das Bestattungsfahrrad von Olsen nutzen. (Foto: Michael Olsen)

Das Bestattungsfahrrad ist für den Künstler jedoch weit mehr als ein reines Kunstobjekt: Michael Olsen hat das Rad genau nach den Vorgaben der Straßenverkehrszulassungsordnung sowie der Niedersächsischen Bestattungsverordnung gebaut, sodass es auch wirklich für den Transport von Verstorbenen in Särgen verwendet werden kann. In Oldenburg arbeitet er auch schon mit einer Bestatterin zusammen, die das Rad bei Beerdigungen anbieten will. 

 

Die Idee, ein Bestattungsfahrrad zu bauen, hatte der gelernte Zweiradmechaniker bei einem besonderen Projekt: Für die eigene Mutter, die selbst passionierte Radfahrerin war, wollte er nicht nur einen Sarg, sondern auch ein dazu passendes Bestattungsfahrrad bauen, um ihren Sarg damit zum Friedhof fahren zu können. Leider starb die Mutter bevor das Fahrrad fertig war, doch das Thema ließ Michael Olsen fortan nicht mehr los. Insgesamt dauerte es rund drei Jahre, bis das Fahrrad fertig war.

 

Auf Anfrage können regionale Bestattungsunternehmen das Bestattungsfahrrad von Olsen nutzen, entweder mit ihm oder einer anderen Fahrerin bzw. einem anderen Fahrer. Mehr erfahren Sie unter www.bestattungsfahrrad.de